Wis­sen
Geschich­te

Gemein­de­da­ten allgemein:

Bärn­kopf, seit 1923 eigen­stän­di­ge Gemein­de, ist mit rund 350 Ein­woh­ner (mit Haupt­wohn­sitz) und 1.000 Meter See­hö­he die kleins­te, jüngs­te und zugleich höchst­ge­le­ge­ne Gemein­de des Bezir­kes Zwettl und liegt im süd­west­li­chen Wald­vier­tel nahe der Gren­ze zu Ober­ös­ter­reich. Das Gemein­de­ge­biet erstreckt sich über 42 km²  und ist, auch eine Beson­der­heit, zu 95 % bewal­det. Der Gemein­de­rat besteht aus 13 Mit­glie­dern (9 SPÖ und 4 ÖVP) und als Bür­ger­meis­ter fun­giert der pen­sio­nier­te Amts­lei­ter Arnold Bau­ern­fried (SPÖ). Zur Gemein­de gehö­ren die Orts­tei­le Ober‑, Mit­ter- und Unter­bärn­kopf, Sag­gra­ben, Licht­eck, Weins­berg­wie­se, Schön­grund, Dürn­berg und Zilleck.

Besie­de­lungs­ge­schich­te:

Bärn­kopf (der Name lei­tet sich übri­gens von „Ber­gen­gupf“ ab) wur­de um 1760 besie­delt, als der dama­li­ge Grund­be­sit­zer Joseph Weber Edler von Fürn­berg (*24. Febru­ar 1742; † 13. Sep­tem­ber 1799) den bis dahin eher brach lie­gen­den Weins­ber­ger Wald für Brenn­holz­lie­fe­run­gen nach Wien inten­siv zu nut­zen begann. Er errich­te­te unter ande­rem auch meh­re­re Schwemm­tei­che, mit deren Hil­fe das geschlä­ger­te Holz über die klei­ne und gro­ße Ysper sowie den Wei­ten­bach an die Donau bei Per­sen­beug und Wei­ten­egg und von dort wei­ter nach Wien geschwemmt wur­de. Fürn­berg nahm zur Abhol­zung der Wäl­der vie­le Holz­knech­te mit ihren Fami­li­en auf. Sie kamen aus der nähe­ren Umge­bung, aus Schle­si­en, der Stei­er­mark, aus Ober­ös­ter­reich, Tirol und von der böh­mi­schen Gren­ze. Fürn­berg schenk­te sei­nen Arbei­tern Grund und Boden, damit sie sich Häu­ser bau­en und eine klei­ne Land­wirt­schaft betrei­ben konn­ten. Ende des 18. Jahr­hun­derts (um 1795) ver­kauf­te Fürn­berg sei­ne Besit­zun­gen an Kai­ser Franz I. aus Öster­reich, des­sen Nach­kom­men (die Fami­lie Habs­burg-Loth­rin­gen) sind bis heu­te Eigen­tü­mer die­ser Forst­be­stän­de. Die Holz­wirt­schaft war und ist damit noch immer der wich­tigs­te Wirt­schafts­zweig in der Gemeinde.

Inter­es­sant ist auch noch, dass es bereits vor der Besie­de­lung der Ort­schaft Bärn­kopf meh­re­re Glas­hüt­ten im Weins­ber­ger Wald gege­ben hat. So zum Bei­spiel in Dürn­berg, Zil­leck, Schön­grund und Sag­gra­ben. Die­se Anla­gen dürf­ten, laut Gemein­de- und Pfarr­chro­nik, bis ca. 1795 bestan­den haben, sind dann aber sehr bald der plan­mä­ßi­gen Absto­ckung des Wal­des zum Opfer gefal­len sein, weil ihnen das so not­wen­di­ge Brenn­ma­te­ri­al ent­zo­gen wurde.

Kir­che:

Die im Zen­trum des Ortes Bärn­kopf ste­hen­de Kir­che wur­de im Jah­re 1854 anstel­le einer höl­zer­nen Kapel­le errich­tet und ist der Hl. Anna gewid­met. Bärn­kopf selbst wurde1905 eine eige­ne Pfar­re, heu­te ist sie in den Pfarr­ver­band St. Josef eingegliedert.

Schu­le:

Im Jah­re 1836 wur­de die ers­te Schu­le in Bärn­kopf gebaut und ein­ge­rich­tet. Der Schul­spren­gel umfass­te neben Bärn­kopf auch schon March­stein. 40 Kin­der saßen in der gänz­lich aus Holz errich­te­ten neu­en Schu­le. 1849 erfolg­te ein Zubau, der neben einem gro­ßen Klas­sen­zim­mer auch eine Leh­rer­woh­nung und ein Wirt­schafts­ge­bäu­de für den Schul­lei­ter ent­hielt. 1878 wur­de der schon mor­sche Holz­bau abge­ris­sen und an sei­ner Stel­le ein gemau­er­ter Neu­bau errich­tet. In der Fol­ge gab es immer wie­der ergän­zen­de Bau­maß­nah­men, die mit einem Zubau im Jah­re 1961 ihren Abschluss fan­den. Mit 133 Kin­der ver­zeich­ne­te die Volks­schu­le Bärn­kopf im Schul­jahr 1936/1937 die höchs­te Anzahl an Schü­lern. Seit dem Schul­jahr 2002/2003 erfolgt der Unter­richt ein­klas­sig in Form eines Schul­ver­ban­des mit der Nach­bar­ge­mein­de Gutenbrunn.

Vom Holz­fäl­ler­dorf zum Luftkurort:

Über 200 Jah­re lang leb­ten die Bewoh­ner der Gemein­de Bärn­kopf fast aus­schließ­lich von der Forst­wirt­schaft. Anfang 1970 wur­den dann unter dem dama­li­gen Bür­ger­meis­ter Karl Grudl ers­te Schrit­te in Sachen Tou­ris­mus unter­nom­men. Durch viel Enga­ge­ment der Bevöl­ke­rung aber auch der Gemein­de konn­te in den letz­ten 30 Jah­ren die Basis für eine erfolg­rei­che Tou­ris­mus­ge­mein­de geschaf­fen wer­den. Heu­te ste­hen dem Urlaubs­gast um die 70 Gäs­te­bet­ten, Lang­lauf­loi­pen, Wan­der­we­ge, Moun­tain­bik­e­rou­ten, Fischer- und Bade­teich, Holz­ha­cker­mu­se­um, Ten­nis­plät­ze, Asphalt­stock­bah­nen, Beach­vol­ley­ball­platz, Fit­ness­par­cours und Zelt­platz zur Ver­fü­gung. Somit fin­det der Gast sowohl im Win­ter als auch im Som­mer ein umfang­rei­ches Frei­zeit­an­ge­bot vor, das es ihm ermög­licht, je nach Wunsch und Lau­ne sei­nen Urlaub zu gestal­ten. An die rund 5.000 Näch­ti­gun­gen jähr­lich sowie vie­le Tages­gäs­te, sowohl im Som­mer als auch im Win­ter,  sind damit auch ein Beweis für das gute Tou­ris­mus­an­ge­bot in der Gemein­de. Mit der offi­zi­el­len Ver­lei­hung des Prä­di­ka­tes „Luft­kur­ort“ im März 2007 durch die NÖ Lan­des­re­gie­rung fan­den die tou­ris­ti­schen Bemü­hun­gen der Gemein­de auch ihre ver­dien­te Anerkennung.